Im Jahr 2018 hat die Max-Planck-Gesellschaft ihren 70. Gründungstag mit einer bundesweiten, gemeinsamen Aktion der Max-Planck-Institute begangen. Am 14. September 2018 wäre Max Planck selbst, der als Begründer der Quantenphysik gilt, 160 Jahre geworden, seine Auszeichnung mit dem Nobelpreis liegt genau 100 Jahre zurück. Auch das neue Gebäude des Instituts für Intelligente Systeme in Tübingen hat anlässlich der Jubiläen seine Türen der Öffentlichkeit geöffnet und in seinen Laboren neben Robotern in Aktion aktuelle Forschung und Experimente rund um Avatare präsentiert. In vier Fachbereichen wird am Institut für Intelligente Systeme an der Entwicklung Künstlicher Intelligenz gearbeitet. Die Forscher erarbeiten die Prinzipien von Wahrnehmen, Lernen und Handeln, um intelligenten Systemen beizubringen, in verschiedenen Umgebungen erfolgreich zu agieren. Dazu gibt es im neuen Gebäude unter anderem Trainingsflächen, auf denen Roboter lernen sollen, Hindernisse zu erkennen und diesen auszuweichen.
Das Institut für Intelligente Systeme ist das jüngste der Max-Planck-Institute auf der Waldhäuser Höhe in Tübingen. Mit einem Neubau von ArGe Architekten aus Waldkirch bekommt es nach einem jahrelangen Provisorium nun ein Forschungsgebäude, das die Flächen seiner vier Fachbereiche unter einem Dach vereint. Autonomen Robotern und virtuellen intelligenten Systemen, also Algorithmen, wird im Zuge der voranschreitenden Industrie 4.0 künftig eine tragende Rolle prognostiziert. Sowohl die Automobil- als auch die Medizinbranche oder der Maschinenbau werden vermutlich immer stärker auf künstliche Intelligenz zurückgreifen. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und den Universitäten will das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme das noch junge Forschungsgebiet stärken und den Technik-Transfer aus der Forschung in die Industrie beschleunigen.
Um seine Stellung in der Erforschung der künstlichen Intelligenz auszubauen, hat sich das Land Baden-Württemberg an den Baukosten des neuen Forschungsgebäudes mit rund 40 von insgesamt 46 Millionen Euro beteiligt. Um die besten Forscher:innen nach Tübingen zu holen, sollte ein Neubau her, der ideale Arbeitsbedingungen bereithält und das scheint den Architekt:innen auch gelungen. Ein eingeschossiger Labortrakt bildet einen durchgehenden Sockel, aus dem sich das Forschungsgebäude mit seinen unterschiedlichen Baukörpern und -höhen entwickelt. In diesem Sockel bieten sich weiträumige Flächen für die Robotik- und Videolabore und für Simulationen, die allesamt abgeschlossene Räume ohne Fenster benötigen. In den Geschossen darüber liegen Büros, Seminar- und Konferenzzimmer sowie unterschiedliche Aufenthaltsbereiche, in denen die starke Durchfensterung der Fassaden zu einem attraktiven Arbeitsumfeld beiträgt und den Ausblick auf die nahe Schwäbische Alb zu einem besonderen Highlight inszeniert.
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Johannes Link